Neues und Altes aus dem Seufzerkeller

Neues und Altes aus dem Seufzerkeller

Wir waren stehts bemüht im Januar - und manchmal auch erfolgreich.

Ein herzzerreißender Seufzer weht durch das Kellergewölbe des SC147 - wieder einmal ist Club-Liga und wieder einmal läuft's nicht so richtig. Zumindest für den seufzenden Kontrahenden, der wie Ali Carters Stuntdouble um den Tisch schleicht, Kugeln für den Gegner aus den Taschen wieder auf dem Tisch drapiert und zwischendurch selbst einige Stoßversuche unternimmt. Größtenteils offensichtlich erfolglos und dies hauptsächlich aufgrund des schreiend ungerechten Snookerglücksgottes, der immer ständig dauernd den Gegner bevorzugt und niemals nicht den Herrn der Seufzer.

Großes Theater also und für den unbeteiligten Zuhörer und -schauer teilweise mit ungewollt komischem Unterhaltungswert. Möglicherweise auch für den erfolgreichen Gegner. Der sich natürlich fairerweise nichts anmerken lässt und ein Pokerface aufsetzt. Fortgeschrittene Komödienstadelgegner können sogar in einem bedauernden Tonfall ein leises "Schade" oder "oh, das war aber Pech" zu heucheln, bevor sie der geschundenen Seele dann mit einem zweistelligen Break den Rest geben.

Interessanterweise hat jeder dem Autor bekannte Snookerverein in Südbayern mindestens einen tragischen Helden in seinem Ensemble. Die erfahreneren unter ihnen oft erstaunlich erfolgreich, weil sie ihr unfreiwilliges Publikum entweder so zu Tränen rühren, dass der Gegner ab dem zweiten Frame keinen Ball mehr sieht und trifft oder die Absicht zwar erkennt, die Stoßhaltung unter zwei auf die Ohren gepressten Händen dann aber doch leidet. Hätte man nur damals in der Schule den griechischen Klassikern die gebührende Aufmerksamkeit geschenkt und ein paar Wachspfropfen mit zum Spieltag gebracht.

Frauen können so etwas nicht. Gut, jetzt war ich selten bei der Women-Tour dabei, aber ich konnte es weder persönlich noch im Fernsehen jemals beobachten. Drama haben die nicht drauf. Wenn Snookerspielerinnen einen Ball verschießen/verstellen/verdaddeln, schaffen sie das völlig überraschend ganz allein ohne jede Hilfe einer Snookerunglücksgöttin, der sie anschließend tränenreich ihr Leid darlegen müssten. Keine Ahnung wie die das machen. Vielleicht frage ich mal eine. Oder den Peter - der trainiert die mittwochs immer.

Jener Peter übrigens, der in der Mitgliederversammlung im Januar zu fünften Mal zum Präsidenten unsere Lieblingsclubs wiedergewählt wurde und sich weitere zwei Jahre um die vielen organisatorischen, rechtlichen und finanziellen Dinge kümmert, die es braucht, damit unser Verein weiterlaufen darf. Seine treuen Vasallen Felix von der Masterarbeit und Markus Baron zu Grippostad sind natürlich ebenfalls dabei und unterstützen ihn wie gewohnt fast ohne Widerworte, bis möglicherweise in mittelferner Zukunft Florian Freiherr für Nachwuchsförderung sich der Erbfolge gewachsen sieht. 

Letzterer wird übrigens nicht das SC147 Shootout Turnier am 1.2.2025 gewinnen. Haben wir so gelegt, dass er nicht mitspielen kann. Wer also schon immer mal ein Turnier beim SC147 gewinnen wollte - eine der seltenen  Gelegenheiten ist am 1. Februar. Zur Anmeldung geht es hier.

26.01.2025, Markus