Nichts hält ewig. So groß und schwer etwas auch sein mag. War es ein Etagenbeben? Ein Kugeleinschlag? Oder der Zahn der Zeit?
Wie konnte das wohl passieren?
So ein Queue geht schon hin und wieder mal entzwei. Entweder durch präsidialen Wutwurf - zugegebenermaßen lange nicht mehr gesehen - oder per brachialem Kniestoß von André-n nicht näher genannten Personen. Oder diskreter und daher auf unbekannte Art und Weise mit anschließender, verschämt vorsichtig zusammengestecker Ablage, auf dass es dem nächsten arglosen Benutzer in den Händen zerböselt.
Aber ein riesengroßer Snookertisch mit riesenschweren Schieferplatten, die wo wenn man sie endlich mühsam an Ort und Stelle gehievt hat und mit Waagenheber, Unterlegscheiben und Kinderquartett-Finetuning (ich meine es ware Ponys) in perfekt waagrechte Position gebracht hat, sich niemals nie nicht keinen Tausenstel Millimeter bewegen sollen und das auch jahrelang nicht getan haben. Von denen hat sich jetzt auf einmal die höchste, nördlichste im Club wohl ein kleines bisschen niedergelegt.
Bemerkt hat diesen tausenstel Millimeter übrigens ausgerechnet der Stefan, der hauptberuflich mit einem Teppichklopfer gelbe Filzkugeln über einen grobkörnigen Sandplatz drischt. Und der Muaz - möglicherweise hat man von so hoch oben einen besseren Blick.
Aber warum jetzt plötzlich? Von ganz von alleine? Möglich aber unwahrscheinlich.
Vielleicht hat die Fernwärme Aschheim wieder ein Erdbeben ausgelöst, das diesmal den 1. Stock im Club erschütterte. Oder war es ein Schwerathlet, der mit einem unglücklichen Körpermittenimpuls die Plattendrift eingeleitet hat? Der erste Vorstand hat ja jeweils nach einem seiner zahlreich Urlaube gerne ein paar Kilo mehr. Der zweite Vorstand auch schon vor dem Urlaub.
Gut, der Felix ist raus. Beide. Der große und der gar-nicht-mehr-so-kleine. Mit so einer Nettomasse kann man gegen den Tisch hechten wie Manuel Neuer gegen Frimpong, ohne auch nur das Tuch zu beschädigen. Kriegst nicht mal Gelb dafür.
Heiße Konvektionsströme aka Tischheizung gibt es im Obergeschoss auch nicht. Falls also nicht plötzlich eines der süßen rosa Ponys abgenommen hat, die André 2018 so mitleidlos zum Zwecke der Einebnung aus seinem Lieblingsquartett unter die Tischplatte gequetscht hat, bleibt nur ein Schuldiger übrig:
Der berühmte Zahn der Zeit.
Der hätte natürlich bevorzugt auch woanders nagen können. Zum Beispiel bei den Kollegen vom MSC - die haben schließlich mehr Tische. Aber bei uns ist es halt schöner. Und gaaanz so schlimm ist es nun auch wieder nicht. Gut, die feinsinnigen Herren Prinzen auf der Erbse können da natürlich nächtelang nicht schlafen. Aber alle Bau-Sachverständigen aus der 2. Mannschaft konnten auf Tisch 3 problemlos einen Ligaspieltag inklusive Vorbereitung am Vortag absolvieren, ohne überhaupt etwas zu bemerken. Ob man jetzt links oder rechts verfehlt, ist ja ... sei's drum.
Die schnelle Eingreiftruppe K-H N. und PL hat jedenfalls unverzüglich eineinhalb Wochen nach Eingang des Notrufs wegen Vortaschenflimmerns den Patienten inspiziert und die einleuchtende Diagnose gestellt, dass es oben krumm ist, weil unten eine Holzlatte schief liegt. Und wie sich schon Monaco Franze von seinem Arzt anhören musst: Wenn's unten weh tut, soll man oben aufhören.
Aber nicht mit uns! Wir spielen weiter! Bis der Tablefitter kommt.
Ich wünsche Euch eine fröhliche und friedliche Weihnachtszeit.
04.12.2024, Markus